Die Gemeinde Obersöchering liegt am südlichen Rand des Landkreises Weilheim-Schongau. Die Landschaft um Obersöchering ist durch die letzte Eiszeit (Würm) und Nacheiszeit geprägt. Ältere Schichten (Molasse/Tertiär) sind von einer mächtigen Schotterebene abgedeckt. Grundmoränen sind in Form flachgeneigter Hügel erkennbar. Das Gemeindegebiet ist uralter Siedlungsboden. Davon zeugen zahlreiche Hügelgräber aus der mittleren (ca. 1500−1250 v. Chr.) und späten Bronzezeit (ca. 1250−800 v. Chr.), die sich im Gemeindebereich von Obersöchering befinden. Sie sind älteste Zeugen der Besiedelung.

Die Entstehung des Dorfes Obersöchering dürfte in den Zeitraum von der 2. Hälfte des 5. bis Mitte des 6. Jahrhunderts n. Chr. fallen. Nach dem Zusammenbruch der Römerherrschaft drangen Germanen verschiedener Volksstämme kampflos in den Raum von der Donau bis zu den Alpen ein und besiedelten ihn. Die keltisch-romanische Bevölkerung, die im Land verblieben war, ging im neugebildeten bayerischen Stamm auf. Der Ortsname soll auf die Ansiedlung der Sippe eines Sahker oder Sigher zurückgehen.

Um 700 stand an der Stelle der heutigen Marienkirche (Frauenkirche) schon ein Holzkirchlein. Diese frühe Christianisierung bezeugen Ausgrabungen in der Kirche 1978−80. Als "Secheringen" wurde der Ort erstmals um 750 erwähnt. 808 hielt man in "Secheringen" im Auftrag Karls des Großen eine Gerichtsverhandlung ab. Obersöchering kann als Dreiländereck des Mittelalters bezeichnet werden.

Es berührten sich hier die Interessensphären der 3 großen Kultur- und Religionszentren des mittelalterlichen Huosigaus, nämlich der 3 Klöster Benediktbeuern, Staffelsee und Polling, denen die 3 Kirchen Frauenkirche, Peterskirche und St. Margareten−Kirche angehörten.

Die erste Kirche St. Peter und Paul gab es schon um 1200. Vor der heutigen Pfarrkirche wurde im Jahr 1728 das Langhaus und der Westturm mit Zwiebelhaube neu errichtet. Das einschiffige Langhaus der Kirche St. Margarete in Untersöchering durfte aus der Zeit zwischen 1000 und 1200 stammen. Der Turm hat spätromanischen Charakter.

Im 14. Jahrhundert starb das Oberdorf St. Peter und Paul durch die Pest aus. Daher wurde 1391 St. Peter und Paul und die Marienkirche vereinigt.

1809 fand zwischen Obersöchering und Spatzenhausen die "Graf−Arco−Schlacht" statt. Bayerische Soldaten besiegten dabei unter Oberst Graf Arco die eingefallenen Tiroler und Major Teimer und vertrieben sie.

Im Zuge der Gebietsreform blieb Obersöchering eine selbständige Gemeinde in der VG mit Habach, Antdorf und Sindelsdorf. 1981 wurde auf Antrag der Einwohner von Egenried dieser Ortsteil von der Gemeinde Eberfing in die Gemeinde Obersöchering umgegliedert.

Die Gemeinde Obersöchering hat derzeit ca. 1600 Einwohner und umfaßt ca. 2400 ha. Die Gemeinde besteht aus 2 Ortschaften, 4 Weilern, 5 Einöden und einigen in Ortsnähe ausgesiedelten Höfen.